Ein Monat in Südafrika: Kapstadt, Garden Route, Durban, Krüger Nationalpark & Johannesburg
Zeitraum: 27.09.2024 bis 30.10.2024
Route: Kapstadt – Hermanus – Mossel Bay – Plettenberg Bay – Jeffreys Bay – Port Elizabeth – Durban – Umkomaas – Krüger Nationalpark – Johannesburg
Ein Monat Südafrika für Stay Safe & Brave – für Gründerin Laura Schrimpf aus Dortmund wurde dieser Traum im Oktober 2024 Realität! Stay Safe & Brave ist die Reiseplattform für Support von einem Local Mentor vor Ort. Personen am Reiseziel können als Local Mentor für die Unterstützung bei der Reisevorbereitung und während der Reise auf der Plattform gesucht und unterschiedliche Unterstützungspakete gebucht werden. Das Ziel ihres Aufenthalts in Südafrika war der Aufbau und die Weiterentwicklung eines vertrauensvollen Netzwerks aus Local Mentors und lokalen Kooperationspartnern in Südafrika sowie das Kennenlernen der touristischen Infrastruktur und Content Creation. Für Laura sollte dies ihre dritte Reise nach Südafrika sein – im Jahr 2013 war sie bereits für einen Freiwilligendienst und im Jahr 2018 als Reiseleiterin in unterschiedlichen Teilen des Landes vor Ort. Möchtest du mehr darüber erfahren, was Laura in Südafrika erlebt hat und welche Tipps sie dir für deine Südafrika Reise geben kann? Viel Spaß beim Lesen ihres Reiseberichts!
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Kostenübersicht der Reise
- Hin- und Rückflug: 830€
- Unterkünfte / Einzelzimmer: 850€ / ca. 29€ pro Nacht
- Transport vor Ort / Flug, Bus, Shuttle, Taxi & Zug: 400€
- 3-Day Krüger Nationalpark Safari: 420€
- Ausflüge & Co-Working Spaces: 400€
- Food & Sonstiges: 1000€
- Gesamt: 3900€
Fünf Reise-Highlights
- Kapstadt: Die Aussicht vom Tafelberg ist einfach der Wahnsinn!
- Hermanus: Das Gefühl, einem Wal zu begegnen, ist einfach unbeschreiblich!
- Jeffreys Bay: Hier kann man richtig runterkommen oder auch den ganzen Tag surfen!
- Krüger Nationalpark: Jeder Mensch sollte die Möglichkeit bekommen, eine Safari zu erleben!
- Johannesburg: Einen Besuch des Townships Soweto würde ich jeder Person ans Herz legen!
Tag 1-2: Düsseldorf nach Kapstadt – Abflug
Es geht endlich los – always stay safe and brave! Seit etwa einem Jahr plante ich nun schon diese Reise und trotzdem fühlte ich mich noch nicht ausreichend vorbereitet für einen Monat Südafrika! Aber nun war es so weit und von Düsseldorf aus ging es für mich über Istanbul nach Kapstadt mit Turkish Airlines. Der Flug ging schneller vorbei als erwartet, alles war pünktlich, ich konnte sogar ein paar Stunden schlafen und schon war ich plötzlich am anderen Ende der Welt – unglaublich!
Am Flughafen organisierte ich mir zunächst eine lokale SIM Karte vom Anbieter MTN und tauschte etwas Bargeld um. Die Gebühren in der Wechselstube waren sehr hoch und dadurch, dass man in Südafrika fast alles mit der Kreditkarte bezahlen kann, würde ich hier auf jeden Fall empfehlen, nur wenig Geld umzutauschen. In meinem zu Hause für die nächsten 10 Tage angekommen – dem „Ashby Manor Guesthouse“ in Sea Point, welches ich definitiv empfehlen kann – war ich völlig kaputt und musste mich sehr dafür motivieren, um noch in einem Supermarkt einkaufen zu gehen. Nachdem ich auch das geschafft habe, ging es direkt ins Bett. Verrückt, wann bin ich das letzte Mal in meinem Leben vor 21 Uhr eingeschlafen?
Tag 3: Kapstadt – Sea Point Promenade, V&A Waterfront
Wow, da war wohl jemand müde: Nach fast 12 Stunden Schlaf startete ich langsam in den Tag. Heute sollte es recht kalt und regnerisch sein. Zum Glück hatte ich mir für meinen ersten Tag in Kapstadt nicht viel vorgenommen: Also ging es für mich gemütlich zum „Mojo Market“ um die Ecke in Sea Point für einen Location-Check. In ein paar Tagen sollte dort mein erstes Meet-up mit interessierten Local Mentors stattfinden. Der Mojo Market ist ein beliebter Indoor Street-Food Markt mit ausreichend Sitzplätzen auf zwei Ebenen und einer Bühne mit regelmäßigem Live-Programm. Danach habe ich mir eine „MyCiti“ Buskarte für Kapstadt in einem Kiosk organisiert. Diese kann mit einem beliebigen Betrag aufgeladen und dann für das gesamte MyCiti Streckennetz in Kapstadt genutzt werden. Und dann ging es für mich los auf einen Spaziergang die Sea Point Promenade entlang. Ursprünglich wollte ich nur eine kürzere Strecke bis zum Green Point Lighthouse gehen und zwischenzeitlich war es auch stürmisch und regnerisch, aber mich hat dann doch der Ehrgeiz gepackt und ich bin bis zum touristischen Hotspot in Kapstadt, der V&A Waterfront gelaufen. Die Sea Point Promenade ist eine sichere Strecke, um sich auch zu Fuß in Kapstadt bewegen zu können und dennoch war ich wachsam unterwegs. Schließlich war es mein erster Tag nach vielen Jahren in Südafrika und ich wollte die Sicherheitslage Stück für Stück für mich testen. Mein Highlight des Tages war ein Regenbogen, von dem ich an der V&A Waterfront begrüßt wurde. Dort gibt es unzählige Möglichkeiten zum Shoppen und Essen – zurück fuhr ich einfach mit dem MyCiti Bus die gleiche Strecke am Meer entlang. Das hat alles gut geklappt, ich habe mich sicher gefühlt und war froh, dass ich vor Sonnenuntergang so günstig für nur etwa 50 Cent pro Fahrt zurück in meine Unterkunft kam.
Tag 4-5: Kapstadt – Remote Work, Bo-Kaap, Historical Tour & Signal Hill
Heute habe ich einen großen Teil des Tages in meiner Unterkunft verbracht, weil ich von dort aus gearbeitet habe. Das Internet hat leider nicht so gut funktioniert und ich hoffte sehr, dass dies in den nächsten Wochen kein allzu großes Problem werden würde (Spoiler: wurde es zum Glück nicht!). Nach meinem gestrigen Spaziergang durfte für mich ein „After Work Walk“ an dem Tag nicht fehlen und ich bin die andere Richtung der Sea Point Promenade entlanggelaufen als am Tag zuvor – einfach traumhaft schön. Als ich die tolle Sicht auf die Bucht, den Lions Head und das Meer hatte, war ich kurz emotional: Ich bin wirklich endlich hier! Zum Dinner habe ich mir noch eine Halloumi Pita vom Mojo Market geholt und so ging der Tag auch schon wieder zu Ende.
Am nächsten Tag war mein erster richtiger Touri-Tag! Ich bin auch direkt richtig durchgestartet und habe zwei Free Walking Tours von „Walk Cape Town“ hintereinander gemacht – erst ins Viertel Bo-Kaap und danach die Historic City Tour. Ich war sehr froh, es gemacht zu haben und habe sehr viel in kurzer Zeit über Kapstadt erfahren und sehen können! Den Abend habe ich noch mit einer Sunset Bus Tour des bekannten roten City Sightseeing Bus verbracht. Es ging für alle auf direktem Wege von der V&A Waterfront rauf zum Signal Hill, wo tagsüber die Möglichkeit besteht, Paragliding zu machen. Schon allein die Aussicht während der Busfahrt war ein echtes Highlight und die Aussicht von ganz oben auf dem Signal Hill beim Sonnenuntergang ist echt der Wahnsinn! Ich liebe diese Stadt! Viele Menschen haben es sich dort bei einem richtigen Picknick mit Snacks, Wein oder auch einem Heißgetränk gemütlich gemacht. Kurz nach dem Sonnenuntergang ging es dann für uns alle zurück mit dem Bus zum Ausgangspunkt. Von dort aus nahm ich ein Uber zurück in meine Unterkunft und es hat noch eine ganze Weile gedauert, bis ich mich wieder aufgewärmt habe, da es auf dem Signal Hill und auch in dem offenen Bus leider ziemlich kalt und windig war. Die Sunset Bus Tour lohnt sich auf jeden Fall für alle, die ohne Mietwagen und allein unterwegs sind, da es mit dem Uber teurer werden könnte und auch ggf. schwierig, für den Rückweg von dort oben ein Uber zu bekommen.
Tag 6: Kapstadt – Woodstock & Observatory
Heute startete mein Tag mit einer ersten spontanen Pitch Situation für einen möglichen Kooperationspartner von Stay Safe & Brave. Dies war noch sehr ungewohnt, aber ich habe immerhin schon mal eine Visitenkarte bekommen – mal schauen! Danach habe ich meinen Pitch für ein geplantes Meeting am nächsten Tag vorbereitet und dann ging es auch schon mit dem Uber los ins alternative Viertel Woodstock zu einer Street Art Tour von „One Day Africa“. Diese hat mir richtig gut gefallen – nur der eisige und starke Wind in der Stadt war etwas anstrengend. Wir waren nur zu dritt als Teilnehmende bei der Tour mit zwei sehr sympathischen Frauen aus Deutschland. Ich habe viel gelernt und war sehr beeindruckt von der vielfältigen Kunst in dem Viertel. Nach der Tour habe ich eine deutsche Auswanderin in der Old Biscuit Mill getroffen, die ich über ein DACH-Netzwerk kennengelernt habe und war dort mit ihr etwas Essen. In der Old Biscuit Mill gibt es viele Restaurants und Shops und am Wochenende findet dort immer der beliebte Neighborgoods Market statt! Den restlichen Nachmittag habe ich noch das alternative Viertel Observatory erkundet und dann ging es auch schon wieder zurück in meine Unterkunft für eine nächste Session Pitch Vorbereitung!
Tag 7: Kapstadt – Pitch Day mit BazBus
Heute war es so weit: Der erste richtige Pitch für Stay Safe & Brave stand an – mit dem Hop-on hop-off Shuttle-Bus für Backpacker: BazBus, den ich auch selbst von Kapstadt bis Port Elizabeth genutzt habe! Ich war aufgeregt, wie der Termin wohl laufen würde. Im neuen Büro von BazBus am Green Market Square auf der Terrasse hatte ich letztendlich ein super sympathisches Gespräch! Es besteht Interesse an einer Kooperation und ich freute mich sehr über diesen ersten Erfolg! Danach habe ich zwei Personen an Sea Point Promenade in Green Point getroffen, die sich dafür interessieren, als Local Mentor tätig zu werden und mit denen ich schon seit über einem Jahr im Austausch war. Es war richtig toll, die beiden endlich persönlich kennenzulernen! Als Abschluss des Tages war ich noch etwas beim „First Thursdays“ in der Innenstadt unterwegs – jeden ersten Donnerstag im Monat verwandelt sich Kapstadt nämlich in eine kostenlose „offene Galerie“ mit Kunst, Musik und leckerem Essen – das sollte niemand verpassen, der zufälligerweise an diesem Tag in Kapstadt ist!
Tag 8: Kapstadt – Tauchtag & Clifton Beach
Heute ging es schon früh für mich los zu zwei Tauchgängen mit dem Into the Blue Dive Centre! Das Wasser war sehr kalt (13°C) und insgesamt lief alles nicht ganz so rund für mich, aber es gab auch ein paar Highlights: Vom Boot aus haben wir Delfine und Seelöwen gesehen und dann landeten wir auch noch am Ende mitten in einem Filmset!
Den Nachmittag habe ich dann noch am Clifton 4th Beach verbracht – richtig schön und richtig voll! Gefühlt waren alle Teenager aus Kapstadt an diesem Strand, um ins sommerliche Wochenende reinzufeiern. Das fand die Polizei nicht so amüsant und hat um mich herum bei den vielen Menschengruppen Alkoholkontrollen durchgeführt. Mein Stranderlebnis hatte ich mir etwas entspannter vorgestellt! Den Clifton 4th Beach würde ich am Wochenende daher nur empfehlen, wenn man Lust auf Party Vibes hat.
Tag 9: Kapstadt – Local Mentor Meet-up & Tafelberg
Juhu, zehn interessierte Local Mentors kamen zu meinem geplanten Meet-up im Mojo Market! Trotz perfektem Strand Wetter am ersten warmen Wochenende des Jahres haben sich so viele Menschen auf den Weg gemacht, mich und Stay Safe & Brave kennenzulernen – richtig cool! Insgesamt bin ich sehr zufrieden damit, wie es gelaufen ist und ich bin gespannt, was sich aus den neuen Kontakten noch ergeben wird.
Am Nachmittag bin ich mit dem Uber zum Tafelberg gefahren, habe die Seilbahn nach oben genommen und viel Zeit auf dem Plateau bis zum Sonnenuntergang verbracht. Ich hatte mir online kein Ticket für die Seilbahn vorgebucht und bin einfach zum Schalter gegangen. Glücklicherweise war kaum etwas los und ich kam sehr schnell dran. In der Hochsaison von Dezember bis Februar hätte das so wahrscheinlich nicht funktioniert – da lohnt es sich auf jeden Fall, vorzubuchen. Am Nachmittag ist es außerdem nicht nur leerer, sondern auch etwas günstiger, um auf den Tafelberg hochzufahren! Wer die sportliche Herausforderung mag, kann auch über verschiedene Strecken den Tafelberg hoch wandern – dann sollte man allerdings auf jeden Fall morgens starten. Es war wundervoll dort oben und tat auch besonders gut, mal an einem ruhigen Ort zu sein – Kapstadt nahm ich insgesamt als eine laute Stadt wahr. Oben auf dem Plateau gibt es ebenfalls verschiedene Strecken, die man entlanglaufen kann und ich konnte so über eine Stunde spazieren, verschiedene Ausblicke genießen und nach Pflanzen und Tieren Ausschau halten! Es war auch deutlich kühler und angenehmer auf dem Tafelberg als unten in der mittlerweile aufgeheizten Stadt. Übrigens: Oben auf dem Plateau gibt es auch ein Restaurant und verschiedene Dinge zu erleben und entdecken – plane also gerne viel Zeit für den Tafelberg ein. Zum Sonnenuntergang war das Erlebnis besonders schön!
Tag 10-11: Kapstadt – Pinguine am Boulders Beach & Remote Work
Heute ging es (viel zu) früh für mich los: Um 7:30 Uhr wurde ich schon für meine Halbtagestour zum Boulders Beach abgeholt. Was tut man nicht alles für die Pinguine! Die Tour über „Kenzi Tour & Travel“ war super und da ich die Erste der Gruppe war, die an ihrer Unterkunft abgeholt wurde, konnte ich auch ganz vorne im Van sitzen! Unser Reiseleiter war sehr sympathisch und ich habe mich mit ihm viel über Kapstadt und auch über Stay Safe & Brave ausgetauscht. Auf dem Weg zu den Pinguinen haben wir noch einen kurzen Stopp in Muizenberg gemacht. Ich hatte gehofft, dass wir für einen Fotostopp ganz nah an die berühmten bunten Hütten fahren würden, aber das war leider nicht der Fall. In Simon’s Town, unserem Ziel der Tour, war ziemlich viel los, weil gerade ein Navy Festival am Wochenende stattgefunden hat. Der berühmte Boulders Beach war wunderschön und ich konnte mich nur noch an wenig erinnern, da ich das letzte Mal im Jahr 2013 dort war. Meine Hoffnung, auch mit Pinguinen zusammen schwimmen zu können, hat sich leider nicht erfüllt, da sie im Wasser zu weit weg waren, aber trotzdem haben mich die Tiere überall sehr glücklich gemacht – wie auch meine ersten Dassies (deutsch: Klippschliefer) auf dieser Reise! Auf dem Rückweg sind wir den Chapman’s Peak Drive entlanggefahren und das war einfach traumhaft! Unser letzter Halt war dann der Camps Bay Beach. Dort habe ich mich absetzen lassen und den restlichen Nachmittag am Strand verbracht – ein richtiger Sommertag!
Verrückt, am nächsten Tag war auch schon war mein letzter Tag in Kapstadt angebrochen und den habe ich an meinem Laptop verbracht. Eigentlich wollte ich von einem Co-Working Space aus arbeiten, aber leider habe ich keine Antwort mehr von dem Co-Working Space erhalten, für den ich mich interessiert hatte. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass es in Kapstadt nicht allzu üblich ist, sich nur für einen einzelnen Tag in einem Co-Working Space aufzuhalten und dass hierfür dementsprechend eine etwas größere Recherche vorab eingeplant werden muss. Das Internet hat zum Glück den ganzen Tag über in meiner Unterkunft super funktioniert und in der Mittagspause habe ich mir eine leckere Bowl und einen Smoothie von Kauai geholt, meinem neuen Lieblingsladen! Zum Abschluss des Tages war ich dann noch mit einer spannenden Frau an der Sea Point Promenade bei einem unglaublich schönen Sonnenuntergang spazieren, die sich vorstellen kann, Local Mentor zu werden. Was für ein toller Abschluss meiner Zeit in Kapstadt! Plane unbedingt ausreichend Zeit in Kapstadt ein, da es hier unglaublich viel zu entdecken gibt. Auch nach zehn Tagen vor Ort hatte ich noch lange nicht alles gesehen, was es hier zu entdecken gibt!
Tag 12-14: Hermanus – Cliff Path, Whale Watching & Remote Work
Hermanus war wirklich ein Highlight für mich! Schon viel früher als gedacht, kam ich schon um 8:30 Uhr mit dem BazBus an meiner Unterkunft an. Richtig cool: Mein Zimmer war auch um die Uhrzeit schon bezugsfertig! Also organisierte ich mich ein bisschen und machte mich dann schon auf den Weg in Richtung Grotto Beach – dem größten Strand in Hermanus. Um dort hinzukommen, läuft man einen Teil des berühmten Cliff Path, einem Wanderweg an der Küste entlang. Da ich schnell realisiert hab, dass es in Hermanus kein Uber gibt, nahm ich mir vor, den gesamten Cliff Path bis in die Innenstadt zu laufen. Die Strecke ist wirklich traumhaft schön und das Wetter war perfekt! Leider knickte ich auf dem Weg meinen Knöchel um – aua! Am Grotto Beach angekommen, wurde mein Knöchel erstmal im kalten Meer gekühlt und statt zu laufen, nahm ich mir dann doch ein Taxi in die Stadt. Dort habe ich das super coole Restaurant „Ficks“ am Meer gefunden und bin dann noch die restliche Strecke des Cliff Path bis zum New Harbour gelaufen. Im Hafen angekommen, ging es für mich auf Whale Watching Tour über „Hermanus Whale Cruises“! Ich hatte keine allzu großen Erwartungen und wurde komplett überrascht – es war der Wahnsinn! Als die Wale dem Boot plötzlich so nah waren, konnte ich gar nicht anders als zu weinen. Ein richtig toller und emotionaler Moment! Es hat sich auch ergeben, dass ich mich mit dem Guide der Tour über Stay Safe & Brave austauschen konnte. Richtig nett: Nach dem Whale Watching schenkte er mir sogar ein Schmerzspray für meinen Knöchel, fuhr mich nach Hause und zeigte mir auf dem Weg noch einen tollen Aussichtspunkt auf einem Berg auf Hermanus!
Den nächsten Tag habe ich hauptsächlich im Co-Working Space „co.unity“ verbracht, um zu arbeiten. Dort konnte man ganz entspannt einen Platz online vorbuchen und bezahlen und ein Café gehört auch noch zum Space. Es war kalt und regnerisch und ich war unglaublich dankbar, dass ich den Tag zuvor Freizeit und so viel Glück beim Whale Watching hatte! Am Nachmittag wollte ich mir noch ein bisschen die Stadt angucken, aber tatsächlich haben alle Museen schon 16:30 Uhr und alle Geschäfte bis spätestens 17:30 Uhr geschlossen – das gab ein bisschen Kleinstadt Feeling. Also konnte ich nur noch einen Supermarkt für mich entdecken, bevor es zurück in die Unterkunft ging. Goodbye Hermanus!
Tag 14-15: Mossel Bay – Ein einzigartiges Kino Erlebnis!
Mossel Bay war für mich ein super Zwischenstopp für eine Nacht auf meinem Weg in Richtung Port Elizabeth mit dem BazBus. Meine private Unterkunft, OceanBreeze50, war so schön, da wäre ich am liebsten noch länger geblieben! Ich habe ein bisschen die Stadt erkundet und das erste Mal einen Red Cappuccino getrunken – quasi ein Rooibos Tee Latte, richtig lekker! Am Meer wurde ich auch wieder mit einem spektakulären Ausblick belohnt: Es waren bestimmt 100 Delfine zu sehen!
Mein Highlight in Mossel Bay war abends ein ganz besonderes Kino Erlebnis im Monroe Theater. Geführt von einem südafrikanischen Ehepaar, das schon 57 Jahre verheiratet ist, finden dort ganz verschiedene Veranstaltungen statt, je nachdem worauf die beiden Lust haben. Es ist ein sehr uriger Ort und man fühlt sich wie 100 Jahre zurückversetzt in der Zeit. Geschaut haben wir einen älteren Film „The Lady in the van“ und mit insgesamt sechs Personen war der Saal ausgebucht. Mit mir waren noch ein älteres Ehepaar da und eine Mutter mit ihren erwachsenen Töchtern – alles Locals aus Mossel Bay. Vor dem Film gab es für uns alle ein kleines Candle Light Dinner, wobei wir automatisch alle ins Gespräch kamen – richtig cool! Nach dem Film habe ich dann mit dem Inhaber Ehepaar sogar das Kino zusammen abgeschlossen und sie haben mich mit dem Auto zu meiner Unterkunft gebracht, um sicher zu gehen, dass ich dort gut ankomme – unglaublich süß! Am nächsten Morgen bin ich ruhig in den Tag gestartet und noch kurz zum Leuchtturm in der Stadt gelaufen. Tschüss Mossel Bay, es ging weiter mit dem BazBus nach Plett!
Tag 15-17: Plettenberg Bay – Comedy Show & Wanderung
Plettenberg Bay war ein super nächster Stopp für zwei Nächte. Zur Info vorab: Der Ort ist super hügelig und ohne Auto kann es daher zu einer sportlichen Herausforderung werden, die Stadt zu erkunden. Als ich am Nachmittag mit dem BazBus in „Plett“ ankam, ging ich erstmal los zum Dinner ins „Surf Café“. Dort gab es gerade Live Musik und ich kann die Location auf jeden Fall empfehlen. Am nächsten Tag habe ich mir die Stadt angeschaut und war erst an verschiedenen Stränden in dem Ort, die alle richtig schön waren. Von dort aus ging es für mich in die Innenstadt und ich realisierte, wie extrem steil alle Wege hier sind. Meinem noch instabilen Knöchel gefiel das leider nicht so gut. Oben in der Stadt angekommen, musste ich dann feststellen, dass alle Geschäfte und auch viele Cafés an einem Samstagnachmittag schon geschlossen haben. Zum Glück habe ich dennoch noch eine coole Location gefunden „Market off Main“, eine Art Street Food Markt. Am Abend ging ich zu einer lokalen Comedy Show bei der südafrikanischen „Legende“ Evita @89! Es war eine lustige Show, auch wenn ich nicht alles verstanden habe, da einiges auf Afrikaans war und die Jokes sich auch viel um lokale Politiker drehten.
Am nächsten Morgen traf ich mich mit einer Gruppe deutscher Auswanderer, die ich über ein DACH-Netzwerk kennengelernt habe, zum Wandern in der Umgebung im Cairnbrogie Estate. Es war eine sehr sympathische Gruppe – wir waren zehn Personen und davon vier Kinder, die alle seit einiger Zeit schon in Plett leben. Mein Highlight auf der Tour: Baboons! Ich bin ein riesiger Fan von Pavianen und Affen insgedamt. Nach der Wanderung waren wir alle noch zusammen im „Roadside Café“ Mittag essen und haben den Tag zusammen verbracht. Das Roadside Café ist eine großartige Location mit einem Restaurant, Tiergehegen und kleinen lokalen Shops! Danach ging es für mich auch schon wieder zurück in meine Unterkunft, um meine Sachen zu holen und auf den BazBus zu warten – weiter geht’s die Garden Route entlang!
Tag 17-19: Jeffreys Bay – Remote Work & Hostel Vibes
In Jeffreys Bay hat es mir mal wieder richtig gut gefallen! Ich war das letzte Mal mit ruf Jugendreisen im Jahr 2018 als Reiseleiterin – sogar in der gleichen Unterkunft, dem Island Vibe Backpackers – und habe es immer als einen wundervollen Ort in Erinnerung behalten. Abends dort angekommen, war ich direkt in einer Gruppe lieber Menschen integriert und wir haben zusammen Bingo gespielt – Hostel Vibes!
Am nächsten Tag war es leider ganz schön kalt und es hat geregnet – umso besser, dass ich den Tag im Co-Working Space verbracht habe. Der Co-Working Space „Green Room JBay“ war echt super und es gab sehr viele unterschiedliche Plätze, aus denen man vor Ort auswählen konnte. Abends habe ich noch ein bisschen auf meiner eigenen Terrasse gelesen und zum Dinner bin ich dann zurück zu meiner kleinen Hostel-Crew und habe noch ein bisschen Zeit mit ihnen verbracht. Am nächsten Morgen musste ich leider auch schon wieder auschecken und war etwas überfordert mit meiner Tagesplanung, da ich unbedingt etwas „Cooles“ unternehmen und den Tag nutzen wollte. Zur Auswahl standen Sandboarding (dafür war es leider zu nass), Kayak fahren (dafür war es leider zu windig), Surfen oder SUP (dafür war mein Knöchel nicht fit genug) oder Reiten (das war mir leider zu teuer allein). Also habe ich am Ende nichts davon gemacht und immerhin Geld gespart. Ich finde es aber grundsätzlich super, was man alles in Jeffreys Bay machen und normalerweise spielt dort auch das Wetter mit! Letztendlich habe ich dann an einer Free Walking Tour vom Hostel teilgenommen und war vorher noch am Strand spazieren – Menschen beim Surfen zuzuschauen, ist eigentlich auch ganz schön. Außerdem hat sich noch eine Pitch Situation für Stay Safe & Brave ergeben, was mich sehr gefreut hat. Es war richtig schade, das Island Vibe Backpackers zu verlassen. Bye Jeffreys Bay – auf ging es zur letzten Station mit dem BazBaz: PE!
Tag 19-21: Port Elizabeth – Remote Work
Port Elizabeth war für mich ein Ort der Durchreise, um von dort aus zu arbeiten. Ich war im Jahr 2013 schon mal dort als ich als Volunteer in Südafrika war, allerdings hatte ich nur noch wenige Erinnerungen an die Stadt. Der Ruf von Port Elizabeth ist heutzutage, dass es ziemlich gefährlich sein und kaum etwas zu sehen geben soll. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber es hat mich definitiv in meiner Tagesplanung beeinflusst, denn ich habe mir an diesem letzten BazBus-Stopp einfach ein kleines Apartment gebucht und von dort aus gearbeitet. Nach dem Check-out am kommenden Tag und bin ich mit all meinem Gepäck in den „Regus Harbour View“ Co-Working Space gefahren. Der war insgesamt in Ordnung und machte auf mich eher den Eindruck eines klassischen Büros und weniger eines Co-Working Spaces. Fun Fact: Die Frau, die am Schreibtisch neben mir saß, hat eine Weile neben mir geschlafen und geschnarcht. Von dort aus ging es auch bald schon los zum Flughafen – mit der südafrikanischen Airline „Airlink“ nach Durban! Der Flug war richtig cool: Ich hatte den Sitzplatz 1A und das Flugzeug war winzig! Es gab einen wunderschönen Sonnenuntergang, leckeres Essen und Gewitter von oben zu beobachten!
Tag 21-23: Durban – Local Mentor Meet-up in Umhlanga
Abends in Durban gelandet, ging es für mich direkt mit dem Uber in meine Unterkunft in Umhlanga, denn am nächsten Tag sollte bereits das zweite Local Mentor Meet-up losgehen! Umhlanga gilt als eines der sichersten Viertel in Durban, ist touristisch ausgebaut und liegt nahe am Flughafen. Mir wurde aus Sicherheitsgründen dringend davon abgeraten, mir im Stadtzentrum oder auch an der Strandpromenade in Durban eine Unterkunft zu nehmen. In Umhlanga habe ich mich insgesamt sicher gefühlt. Morgens bin ich erstmal ein Stück durch das „Umhlanga Lagoon Nature Reserve“ zum „Forest Café“ gelaufen – ein kleines Café mitten in der Natur. Von da aus konnte ich die gesamte „Umhlanga Beach Promenade“ entlang spazieren! Es wird überall in der Umgebung betont, die Fenster zu schließen, wenn man sich nicht selbst im Raum aufhält, weil sonst die Affen reinkommen würden. Als ich dann einen Affen am Müll am Straßenrand entdeckt hab, konnte ich mir das sehr gut vorstellen. Das Local Mentor Meet-up fand im gemütlichen „Doppio Zero“ Restaurant statt und ich habe mich sehr über die drei Frauen gefreut, die gekommen waren. Wir waren eine grandiose Runde und ich bin mir sicher, dass wir in Kontakt bleiben werden. Mit zwei der drei Frauen habe ich dann auch noch den Abend zusammen verbracht und ich habe ein bisschen vom Nachtleben in Durban kennengelernt – das ist nicht so meine Welt, aber war dennoch spannend für mich! Am nächsten Tag ging es auch schon früh wieder weiter nach Umkomaas!
Tag 23-24: Umkomaas – Tauchresort Aliwal Shoal
Mein Aufenthalt im kleinen Ort Umkomaas, etwa eine Stunde südlich von Durban, war unerwartet traurig. Ich hatte eine Nacht und zwei Tauchgänge im „Blue Ocean Dive Resort“ gebucht, einer renommierten Tauchschule am berühmten Riff Aliwal Shoal! Das Resort war super und ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Obwohl aufgrund der Nebensaison kaum Menschen da waren, war doch immer jemand zum Reden da, und auch wenn ich Respekt vor meinem Tauchgang mit potentiell vielen Haien hatte, war ich davon überzeugt, dass dies ein großes Highlight für mich werden könnte! Bei meiner Ankunft mit dem „Southern Shuttle“ konnte ich um 11 Uhr direkt einchecken, was sehr angenehm war. Umkomaas ist insbesondere fürs Tauchen bekannt, aber ich hätte an dem Tag bestimmt auch noch ein paar andere Aktivitäten buchen können. Ich wollte es allerdings lieber ruhiger angehen, bevor der anstrengende Tauchtag folgt. Also war ich einfach ein bisschen am Strand, habe mir den kleinen Ort angeschaut und bin früh schlafen gegangen. Am nächsten Morgen um 7 Uhr regnete es. Wir machten unsere Ausrüstung trotzdem fertig und uns als Tauchgruppe auf den Weg zum Strand. Der Regen und Sturm wurden leider immer heftiger. Uns kamen schon andere Gruppen entgegen, die ihre Tauchgänge abgebrochen haben. Wir warteten kurz ab, aber dann mussten auch wir die Entscheidung treffen, den Tauchgang abzubrechen. Ich habe zuerst gar nicht so richtig realisiert, was das für mich bedeutet, aber nach einer Weile wurde ich dann doch sehr traurig, da ich mich wirklich sehr auf dieses Erlebnis gefreut hatte, es super selten vorkommt, dass dort ein Tauchgang abgesagt werden muss und ich leider keine Möglichkeit hatte, noch länger in Umkomaas zu bleiben. Immerhin konnte ich mich im Resort noch über Stay Safe & Brave austauschen. Der Regen hörte auch nicht mehr auf und es gab sogar Überschwemmungswarnungen in der Gegend. Ein bisschen Wasser kam auch in das Restaurant des Resorts rein. Also wartete ich einfach ab, bis mein „Southern Shuttle“ zurück nach Durban kam, wo es auch nur noch regnen sollte heute. Anscheinend muss ich wohl noch mal wieder nach Umkomaas kommen!
Tag 24-25: Durban – Live-Musik & Abflug nach Johannesburg
Nach meinem (Nicht-)Tauch-Erlebnis in Umkomaas ging es mit dem „Southern Shuttle“ zurück ins regnerische Durban bzw. in meine Unterkunft in Umhlanga. Es regnete und stürmte noch meine gesamte restliche Zeit in Durban, was für ein Pech! Das kommt wohl tatsächlich nur sehr selten vor, aber ich habe das Beste daraus gemacht und zwei interessierte Local Mentors im „Dukkah“ Restaurant getroffen. Der Abend war toll und die Live-Musik vor Ort auch!
Am nächsten Tag bin ich nach dem Check-out direkt zum Flughafen gefahren, denn es ging weiter nach Johannesburg oder auch „Jozi“! Mit der Airline „FlySafair“ kam ich schon nach einer Stunde in „Joburg“ an und wurde am Flughafen von meinem Hostel „BackpackersConnection“ abgeholt. Das „BackpackpackersConnection“ in Benoni, nicht weit vom Flughafen entfernt, war eine richtig schöne und ruhige Unterkunft – genau, was ich jetzt brauchte! In der Gegend von Benoni gab es an dem Nachmittag nichts mehr groß zu sehen, also verbrachte ich meine Zeit einfach in der Unterkunft mit süßen Hunden und netten Unterhaltungen. Mit dem Manager der Unterkunft war ich noch gemeinsam im nahegelegenen Supermarkt und berichtete von Stay Safe & Brave.
Tag 26-27: Hazyview – Krüger Nationalpark I
Um 06:15 Uhr machte ich mich bereits auf den Weg zum Flughafen, meinen Treffpunkt für meine dreitägige Tour zum Krüger Nationalpark mit dem Touranbieter „Safari With Us“. Zusammen mit zwei weiteren Frauen wurden wir etwa fünf Stunden lang in einem Van bis nach Hazyview gefahren zur „Kruger Adventure Lodge“. Wir machten auf dem Weg ein paar Stopps und an einer Raststätte ging die Safari sogar gefühlt schon los, denn direkt neben dem KFC waren einfach mal Strauße und Antilopen zusehen! In Hazyview angekommen, checkten wir erstmal ein und hatten noch ein bisschen Freizeit, bis die erste Safari losging. Ich nutze die Zeit, um kurz in den Pool zu springen! Es ist wirklich eine schöne Anlage dort und von einer Übernachtung im Zelt bis hin zu Suiten ist alles verfügbar. Dann ging es auch schon los zu unserem Sunset Game Drive – wir hatten eine unglaublich tolle Zeit! Dafür, dass wir an unserem allerersten Abend nur recht kurz unterwegs waren, haben wir schon echt viele Tiere gesehen: Büffel, Elefanten, Zebras, Nilpferde, ein Krokodil, Warzenschweine, eine Hyäne, ganz viele verschiedene Vögel und Antilopen! Der Sonnenuntergang war auch traumhaft schön – es hätte nicht besser starten können! Am Abend zurück in der Lodge war ich überrascht davon, dass wir ein ganzes 3-Gänge-Menü als Dinner bekommen haben, lekker! Danach ging es für mich schon früh ins Bett, denn um 4:30 Uhr sollte der Wecker am nächsten Morgen bereits klingeln.
Tag 27-28: Hazyview – Krüger Nationalpark II
Es ist 5:15 Uhr – Zeit fürs Frühstück! Denn danach ging es auch schon direkt los für einen ganzen Tag voller Safari, ein Traum wird wahr! Morgens war es noch eine ganze Weile kalt im Jeep, zwischendurch regnete es und dann war es wieder richtig warm – total verrückt. Ich hatte mich schon über das Wetter geärgert, weil es tatsächlich nur sehr selten zu der Jahreszeit vorkommt, dass es regnet, aber unser Tour Guide erklärte uns, dass es für die Safari sogar richtig gutes Wetter sei, da die Tiere dann aktiver seien und sich nicht von der Hitze unter Bäumen und Büschen erholen müssen. Wir haben meiner wieder super viele Tiere gesehen, auch wenn unser Tour Guide sagte, dass es ein sehr ruhiger Tag sei und normalerweise noch mehr Tiere unterwegs wären. Von den Big Five habe ich insgesamt drei Tiere gesehen: Elefanten, Büffel und Löwen! Wir haben neue und auch einige Tiere nochmal gefunden, die wir schon den Tag zuvor gesehen haben, aber teils noch viel näher dran als zuvor! Ich war auch sehr froh, dass ich ein Fernglas dabei hatte, weil ich so noch mehr entdecken konnte. Über den Löwen hatte ich mich besonders gefreut – stay safe and brave! Ich liebe Safaris so sehr und könnte dies immer wieder machen! Als wir zurück zur Lodge kamen, war es erst 15:30 Uhr, aber es fühlte sich für mich wie mindestens 20 Uhr an und ich war sehr müde. Ich lag den restlichen Tag also einfach noch am Pool, habe etwas gelesen und Affen um mich herum beobachtet, die ein paar Früchte von den Bäumen am Pool gegessen haben. Nach meinem zweiten 3-Gänge-Menü ging es dann ganz schnell ins Bett. Was für ein cooler Tag! Am nächsten Morgen hatte ich dann in Ruhe Zeit, auszuchecken, bis es dann wieder zurück nach Johannesburg ging – diesmal in einem komplett vollen Van. Eine Überraschung kam dann noch auf dem Rückweg: An der Raststätte mit den vielen Tieren, auf der wir auch auf dem Hinweg gehalten haben, waren plötzlich ganz viele Nashörner! Zählt das noch als viertes Tier, welches ich von den Big Five gesehen habe?
Tag 29-30: Johannesburg – Pitch Day & Local Mentor Meet-up
Im „Curiocity Backpackers“ in Johannesburg angekommen – einem bekannten und coolen Hostel – gab es erstmal ein bisschen Hin und Her beim Check In, da meine Buchung vertauscht wurde und mein eigentliches gebuchtes Zimmer nicht mehr verfügbar war. Zuerst war dies stressig für mich, doch letztendlich bekam ich ein unglaubliches Upgrade und durfte meine verbleibenden Tage in Südafrika in einem Penthouse verbringen! Einen Nachteil gab es allerdings an der Unterkunft: Die Umgebung des Curiocity Backpackers, Maboneng, ist die absolute Party-Hochburg in Jozi und jede Nacht dröhnt dort die Musik von überall her aus der ganzen Straße. Wer Lust auf das Johannesburger Nachtleben hat, ist hier also genau richtig! Wer am nächsten Tag pitchen möchte, wohl eher nicht.
An meinem Pitch Tag standen zwei Termine an: zuerst mit der bekannten Mietwagenfirma „First Car Rental“ und danach mit dem Touranbieter „Safari With Us“. Beide Termine liefen insgesamt echt gut und wir bleiben im Austausch für eine mögliche Kooperation! Zwischen den beiden Meetings bin ich auch das erste Mal „Gautrain“ gefahren – einer sicheren Zugverbindung in Johannesburg. Danach war ich noch ein bisschen in der „Rosebank Mall“ unterwegs, habe meinen Data Plan der MTN SIM Karte für die letzten Tage aufgeladen, war im Supermarkt und habe den restlichen Abend ruhig ausklingen lassen.
Am nächsten Tag stand das dritte Local Mentor Meet-up an! Zuvor war ich bereits mit einer tollen Frau zum Mittagessen bei „The Social Table“ verabredet, mit der ich bereits seit über einem Jahr digital im Austausch stand – es war so toll, sich endlich persönlich kennenzulernen! Das Local Mentor Meet-up war super, auch wenn wir insgesamt nur zu dritt waren. Es war das erste Mal, dass sich mehrere Personen nicht mehr bei mir gemeldet haben, die eigentlich teilnehmen wollten. Wir waren eine spannende Runde und der Austausch mit den beiden interessierten Local Mentors war sehr wertvoll. Ich freue mich darauf, mit ihnen im Austausch zu bleiben!
Tag 31: Johannesburg – City Sightseeing Day
Heute war Sightseeing angesagt! Mit dem roten „City Sightseeing Hop-on Hop-off Bus“ ging es für mich einmal quer durch Joburg. Mein Startpunkt war das berühmte „Apartheid Museum“. Dieses ist sehr empfehlenswert und gibt einen detaillierten und emotionalen Einblick in die Zeit Südafrikas während der Apartheid. Der Besuch hat viel bei mir ausgelöst und ich hätte noch deutlich länger bleiben können. Ich war sehr beeindruckt, wie gut das Museum gemacht war. Da ich noch viel an dem Tag vor hatte, ging es für mich mit dem Bus weiter bis zu meinem zweiten Stopp, den Stadtteil Rosebank. Die Malls dort kannte ich zwar schon, aber sonntags gab es dort den „Rosebank Sunday Market“! Oben auf der obersten Etage der Parkanlage der Mall findet jeden Sonntag ein riesiger Flohmarkt statt, auf dem es neben Second Hand Produkten auch Food, Live-Musik und ganze viele Stände für Souvenirs gibt. Ich hätte mich dort ewig aufhalten können, aber vielleicht war es auch gar nicht so schlecht, dass ich durch meinen Busfahrplan ein bisschen Zeitdruck hatte und so schneller Kaufentscheidungen treffen musste. Der City Sightseeing Bus fährt zwar täglich, aber nur von etwa 9-17 Uhr, sodass es etwas hektisch werden kann, wenn man an mehreren Stationen der Tour aussteigen möchte. Weiter ging es für mich bis „Constitution Hill“ – meine dritte und letzte Station. Dort habe ich an einer einstündigen und kostenlosen „Highlight Tour“ teilgenommen, erst durch das ehemalige Gefängnis und dann durch den Constitutional Court – es war wirklich sehr bewegend, was dort alles für schreckliche Dinge passiert sind und gleichzeitig beeindruckend, zu sehen, wie durch das Verfassungsgericht an diesem Ort heute Wiedergutmachung gelebt werden will. Die Tour hat sich sehr gelohnt – ich war sogar die einzige Teilnehmerin und hatte dementsprechend eine Privattour! Mein persönliches Highlight des Sightseeing Tages war tatsächlich die tolle Aussicht auf die lila Bäume, die überall in der Stadt verteilt sind: Jacarandas! Diese blühen immer im Oktober und November und ich hatte somit richtig Glück, sie sehen zu können! Da die Bäume sehr viel Wasser benötigen, werden in Joburg übrigens keine neuen Jacarandas nachgepflanzt. In etwa 50 Jahren ist „Jozi“ im Frühling also wohl nicht mehr lila.
Tag 32: Johannesburg – Soweto Tour
Heute ging es für mich in das Township Soweto! Gemeinsam mit einer der beiden Frauen, die beim Local Mentor Meet-up waren, hatte ich mich bei einer Free Walking Tour über „FreeTour“ angemeldet. Ein toller Reisemoment: Morgens schrieb mir eine Person, die ich in Jeffreys Bay im Hostel kennengelernt hatte, dass sie jetzt auch in Joburg ist. Ich erzählte ihr von der Tour und sie hat sich direkt angemeldet. Zwei Stunden später haben wir uns also direkt wieder gesehen! Die Free Walking Tour war richtig gut und die Gruppe bestand nur aus uns und unserer Tour Guide Nonhlanhla, die selbst aus Soweto kommt und super viele Menschen vor Ort kannte. Immer wieder wurde sie von allen Seiten begrüßt! Gestartet ist die Tour in Kliptown, dem ärmsten Viertel von Soweto. Nicht alle Einwohner:innen haben dort Strom und Wasser gibt es nur über einen Community Wasserhahn im Ort. Toiletten gibt es nur in Form von Dixi Klos. Es war sehr bewegend für mich, dort zu sein. Auch wenn es für mich nicht die erste Situation in meinem Leben war, in der ich einer solchen Armut konfrontiert war, hat mich diese unglaublich extreme Schere zwischen Arm und Reich in Südafrika nochmal besonders aufgewühlt. Die Tour ging weiter in andere Viertel von Soweto, erst in die Gegend, in der die Mittelklasse Sowetos lebt und dann weiter ins Viertel der wohlhabenderen Menschen sowie auch zu verschiedenen touristischen Anlaufpunkten. Es war sehr spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Lebensumstände der Menschen innerhalb dieses Townships waren. Fortbewegt haben wir uns bei der Tour hauptsächlich zu Fuß, aber auch mit den lokalen Minibussen, was mir besonders gefallen hat! Nach der Tour waren wir alle noch was Essen, bevor es wieder zurück in die City ging.
Tag 33: Johannesburg – Letzter Tag in Südafrika!
Verrückt, wie schnell die Zeit vergangen ist – heute war bereits mein letzter Tag in Südafrika! Nach meinem Check Out konnte ich meine Sachen noch im Curiocity Backpackers lagern bis ich los zum Flughafen musste. Ich wollte unbedingt noch in einen Supermarkt, um ein paar südafrikanische Snacks mit nach Deutschland zu nehmen! Also lief ich noch ein bisschen durch mein Viertel „Maboneng“ und konnte dabei noch einiges an beeindruckender Street Art entdecken. Zurück im Hostel angekommen, ging es einige Stunden vor Abflug für mich schon los zum Flughafen, weil ich dort zum Lunch verabredet war. Mittags im „Mugg & Bean“ Café am Flughafen bekam ich dann plötzlich die Benachrichtigung, dass ich anstelle von 09:25 Uhr am nächsten Morgen erst um 16:55 Uhr in Düsseldorf landen sollte, also 7,5 Stunden später als geplant! So wurde aus meiner Verabredung zum Lunch einen Tagesausflug am Flughafen. Ich war sehr dankbar für meine wundervolle Begleitung und wir hatten eine gute Zeit zusammen! Irgendwann hieß war dann aber auch wirklich „time to say goodbye“. Das war sehr komisch und auch traurig. Gleichzeitig habe ich mich aber auch auf zu Hause gefreut und war unglaublich erschöpft von all den Eindrücken der letzten Wochen. Im Flugzeug wartete dann noch ein unerwartetes Highlight auf mich: Ich hatte auf dem gesamten Flug nach Istanbul eine ganze Reihe für mich allein und konnte so für meine Verhältnisse richtig gut im Flieger schlafen! Tschüss, Südafrika!
Tag 34: Dortmund – Willkommen zu Hause!
Hallo Dortmund! Nach meinem fünfstündigen Zwischenstopp in Istanbul, war ich sehr froh, als ich dann endlich in Düsseldorf gelandet war und letztendlich auch zu Hause in Dortmund angekommen bin – seit meinem Check Out war ich insgesamt 30 Stunden unterwegs. Danke Südafrika, für diesen intensiven Monat mit dir. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder!
Zum Abschluss noch ein Zitat von Laura:
„Ich bin so froh und dankbar, dass ich meine Reise nach Südafrika in die Tat umgesetzt habe! Ich habe so viel erlebt, so viele tolle Menschen kennengelernt und freue mich darauf, mit allen im Austausch zu bleiben. Ich kann euch nur empfehlen, euch auch zu trauen, euren Reisetraum wahr werden zu lassen – stay safe and brave!“
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